Die 20. Ausgabe des Rolex IJRC Top 10-Finals hielt, was sie versprach. Nach zwei spannenden Runden ging der Sieg an das Olympiasiegerpaar Ben Maher und seinen fantastischen Explosion W.
Nach zwei fehlerfreien Ritten der ersten drei Reiter konnte man sich fast fragen, ob diese erste Runde für die zehn besten Reiter der Welt nicht ein wenig zu selbstverständlich machbar erschien. Wer so dachte, hatte jedoch nicht mit der Cleverness von Parcoursbauer Gérard Lachat gerechnet, der sich immer ein paar Feinheiten einfallen lässt, um die Reiter – und nicht die Pferden – zu einem Fehler zu verleiten. So wurden Guerdat, Farrington, Brash, Fuchs und Fredricson alle mit zwischen 4 und 8 Punkten bestraft. Die Chancen auf einen Schweizer Sieg schwanden. Nur Henrik von Eckermann und Daniel Deusser meisterten die Herausforderung auch noch makellos. Mit vier fehlerfreien Ritten wurde es somit in der zweiten Runde noch einmal richtig spannend.
Obwohl Kevin Staut in der ersten Runde an der roten Planke anschlug, konnte er seine Konkurrenten unter Druck setzen, indem er in der zweiten Runde einen schnellen Ritt ohne Strafpunkte hinlegte. Der Mannschaftsolympiasieger Henrik von Eckermann auf King Edward ging ein hohes Risiko ein, das sich jedoch auszahlte, und das Paar legte in 51:16 Minuten eine fehlerfreie zweite Runde hin. «Es ist ein unglaubliches Gefühl, dieses Pferd zu reiten. Ich habe alles getan, was ich konnte, ich weiss nicht, ob es reicht, aber ich hoffe, dass das Glück auf meiner Seite ist», analysierte der Schwede nach seinem Auftritt.
Wenig später widersprachen dem das aktuell wohl beste Pferd der Welt und sein Olympiasieger-Reiter auf ziemlich explosive Weise. Ben Maher und Explosion W beendeten nämlich einen Parcours, den man getrost als perfekt bezeichnen kann, und flogen so ihrem ersten grossen Sieg in Genf entgegen. «Ich war ein bisschen nervös, als ich in den Parcours einritt, das Niveau ist einfach ausgesprochen hoch», resümierte der Brite. «Ich habe versucht, so schnell wie möglich zu sein, um ein wenig Druck auf Jerome Guéry (Anm. d. Red.: der letzte Starter) auszuüben, und jetzt kann ich nichts mehr tun, ausser abwarten.»
Der Belgier und der beeindruckende Quel Homme de Hus, der eine nicht ganz so schnelle Schrittlänge hat, mussten alles versuchen, aber ein Missverständnis im Anritt auf die Mauer brachte sie um die Krönung ihrer ersten Teilnahme an einem Top-10-Finale. Dennoch war es eine gute Leistung des Paares, das den dritten Platz auf dem Podium belegte.
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