Es ist im Vorfeld immer schwierig, bei einer Prüfung, an der die zehn besten Reiter der Welt teilnehmen, Prognosen abzugeben. Und dennoch – es gibt einen, dem die grossen Erfolge offenbar zufliegen: Er ist die Nummer eins der Welt, Weltmeister und Team-Olympiasieger, um nur einige der vielen Erfolge der letzten 18 Monate zu nennen. Am Ende sprang Henrik von Eckermann zu Recht vor Freude auf und ab. Er hatte dieses Finale der Rolex IJRC Top 10 endlich gewonnen, nachdem er den Titel im letzten Jahr nur knapp verpasst hatte.
Es waren zwei sehr knifflige Runden, die auf die Crème de la Crème, die zehn besten Reiter der Welt, warteten. Das 21. Finale des Rolex IJRC Top 10 hielt, was es versprach. Vier fehlerfreie Ritte und ein mit einem Punkt für Zeitüberschreitung bestraften Parcours in der ersten Runde. McLain Ward, Marlon Modolo Zanotelli, Simon Delestre, Henrik von Eckermann bzw. Peder Fredricson waren nach dem ersten Umgang die großen Favoriten auf den Sieg. Für Fredricson gab es in der Reprise nichts anderes, als mit seinem Catch Me Not S eine fehlerfreie Runde zu reiten: "Normalerweise ist er ein ziemlich schnelles Pferd, aber heute hatte er einen langsamen Reiter auf dem Rücken (lacht)!". Als nächstes versuchten es McLain Ward und Contagious, die als erste der fehlerfreien Reiter starteten, ihr Bestes, blieben aber am vorletzten Hindernis hängen, das sie etwas zu dicht angingen. Schnell, aber mit vier Punkten bestraft, bedeutete am Schluss den Platz neben dem Podium.
Dann ging der Weltranglistenerste auf seinem Wallach, der von vielen als das zurzeit beste Pferd der Welt bezeichnet wird, an den Start. Mit einem zusätzlichen Galoppsprung auf der letzten Linie konnte er sich einen fehlerfreien Ritt sichern, der zudem schnell genug war, um die verbleibende drei Konkurrenten unter Druck zu setzen. Dennoch war der Schwede im anschliessenden Interview mit Alban Poudret nicht sehr zuversichtlich, als er von King Edward sprach: "King Edward ist zwar sehr gut gesprungen, aber ich hoffe, dass ich nicht für den zusätzlichen Galoppsprung am Ende noch büssen muss. Ich denke, dass wir es noch besser hätten machen können."
Marlon Modolo Zanotelli, der gestern die Trophée de Genève gewann, hätte gerne seine bislang gute Form bestätigt, aber ein Missverständnis zwischen Like a Diamond van Het Schaeck und dem Brasilianer bestrafte sie mit einer Stange. So blieb nur noch der Franzose Simon Delestre übrig, um die Träume von Henrik von Eckermann zu zerstören. Sein exzellenter Cayman Jolly Jumper konnte jedoch nicht mit dem "King" mithalten, da dieser vielleicht von zwei Jahren mehr Erfahrung profitierte... Lang lebe der König! Henrik von Eckermann und King Edward bestätigten ihren aktuellen Status als große Favoriten auf alle möglichen grossen Titel, und genießen einen weiteren wohlverdienten Sieg.
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