Das Spektakel des Indoor Cross, präsentiert von der Tribune de Genève, fand am späteren Samstagnachmittag statt. Nach Fahren, Springen und Dressur ist die Indoor Vielseitigkeit die vierte Disziplin am CHI Genf, bei der es heute darum ging, mit Geschwindigkeit die beeindruckenden Hindernisse und den berühmten Palexpo-See in einer idealen Zeit von 150 Sekunden zu absolvieren. Diese Zeitvorgabe hat dann auch für Spannung bis ganz zum Schluss gesorgt.
Alexander Bragg und sein hervorragender Alcatraz, die zusammen eine Glanzleistung vor einem begeisterten Publikum boten, standen vorübergehend an der Spitze des Zwischenklassements. Fehlerfrei und sehr nahe an der idealen Zeit (1'48"16, also 1''84 davon entfernt), stahl dem Engländer jedoch noch der Ire Padraig McCarthy (Rosemaber Lancuest) die Show. Bei seinem ersten Indoor Cross gelang Padraig ein perfekter Ritt und er gewann am Ende mit ... zwei Hundertstel Vorsprung (1’51"82, oder um 1"82 über der idealen Zeit). Dank dem Sieg des Vize-Weltmeisters im Team und im Einzel erklang somit zum ersten Mal in diesem Jahr die Irische Hymne am CHI Genf. Der 41-jährige Vielseitigkeitsreiter war offenbar so gar nicht darauf vorbereitet zu gewinnen, dass er nicht mehr wusste, in welche Richtung herum er die Ehrenrunde anführen sollte, sodass ihm die übrigen Preisträger den Weg zeigen mussten. Zweiter auf dem Podium wurde Maxime Livio, vor dem Sieger von 2017, Karim Florent Laghouag. Als beste Schweizerin belegte Caroline Gerber den achten Platz.
Am Abend stand dann wiederum das Springen auf dem Programm. 46 der besten Reiter der Welt bestritten die Credit Suisse Challenge, bei der es Kent Farrington, der auf Creedance überragend war, gelang sich an diesem CHI Genf rechtzeitig wieder in den Vordergrund zu rücken. Der Amerikaner, der hier im vergangenen Jahr den Rolex Grand Prix gewann, wird morgen seinen Titel verteidigen. "Genf ist eines meiner Lieblingsturniere, das Publikum ist grossartig", sagte er nach seinem Sieg. "Ich freue mich sehr, hier gewonnen zu haben, und ich hoffe natürlich, mich auch beim Grand Prix entsprechend in Szene setzen zu können." Zweiter wurde der Ire Bertram Allen (Gk Casper), vor Weltmeisterin Simone Blum. Die Deutsche musste den Parcours mit nur einem Steigbügel beenden (eine Steigbügelriemen war gerissen!), damit aber nicht genug, fiel beim Hindernis Nr. 10 die mittlere Stange, was jedoch keinen Strafpunkte nach sich zog, da die oberste Stange in der Auflage blieb und das Hindernis sich weder in der Breite noch in der Höhe verändert hatte. Auf Rang fünf klassierte sich Martin Fuchs als bester Schweizer.